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Verlege- und Reinigungsvorschrift
I. Verlegung im Außenbereich
1. Allgemeine Informationen
Generell müssen die ZDB – Merkblätter: „Belagskonstruktionen mit Fliesen und Platten im Außenbereich von Gebäuden“ und „Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen aus Fliesen und Platten für den Innen und Außenbereich“ beachtet werden.
Stehendes Wasser in einer Unterkonstruktion ist meistens nicht pH-neutral und mit unkalkulierbaren chemischen Substanzen kontaminiert. Diese Dauerbelastung kann auch bei Graniten zu Verfärbungen führen. Bei gelben Graniten ist meist eine rötlich – bräunliche Verfärbung das Ergebnis, wenn der pH-Wert der Feuchtigkeit > 10 ist.
II. Verlegung im Mörtelbett auf einer Betonplatte
Die korrekte Verlegung ist nach folgendem Muster auszuführen:
1. Gefälleestrich: Dabei ist das maximal erreichbare Gefälle zu wählen, und nicht das Gefälle des fertigen Belags um eine maximale Wasserabfuhr zu gewährleisten. Das vorzusehende Gefälle unterhalb richtet sich nach der Oberfläche des zu verlegenden Belags.
Bei geflammten oder gestockten Graniten sollte es nicht unter 3% liegen.
2. Darauf kommt die Abdichtungsebene, die je nach den o. a. Merkblättern auch an der Wand entlanggezogen werden muss.
3. Als Zusatzposition sollte bei gelben Graniten eine Drainmatte aufgelegt werden.
Hersteller sind z. B. Gutjahr oder Schlüter.
4. Ein Monokornmörtel kann dann als „Estrich“ ausgetragen werden. Der Mörtel ist im Mischungsverhältnis von 1 Teil Portlandpuzzolan- oder Trasszement: 5 Teilen der Körnung 2-8 mm oder besser 4-8 mm. Das Korn sollte keinen Kalksteinanteil enthalten, und z. B. aus Basalt oder Quarzkies, gewaschen, bestehen. Je nach Belagsfarbe und Himmelsrichtung (Sonneneinstrahlung) sind Dehnfugen einzuplanen, die durch den gesamten Mörtelaufbau gehen.
5. Nach der Trocknung der Drainschicht kann der Granit mit einem frostbeständigen Natursteinmörtel auch im Mittelbett verlegt werden. Die Mörtelbettdicke richtet sich nach den Fertigungstoleranzen des Natursteins.
6. Nach der vollständigen Austrocknung der Unterkonstruktion kann dann verfugt werden. Das Fugmaterial sollte immer die schwächste Stelle sein. Epoxydharzfugmassen sind für den Granit EASY-SOL (gelber Granit) nicht geeignet, da die Diffusionsfähigkeit kleiner sein kann als bei dem Granit. Es empfiehlt sich eine reine zementgrau Fuge. Wasserabweisende Fugmaterialien sind unsererseits nicht zugelassen.
7. Bauabschlußreinigung - die Zementschleierentfernung erfolg nach folgendem System:
Vorarbeiten: Die verwendeten Chemikalien müssen generell frei von Phosphor- Salz- oder Flußsäuren sein. Für die Easy Granite sind grundsätzlich nur Amidosulfonsäure zugelassen. Produkte sind z. B. Into Energie oder Fefix von Henkel – Ecolab. (0211 / 9893 – 505) oder auch Tasanit, Tasonil Ultra von Tana (06131 / 964-03).
Der Bodenbelag ist dann mit Wasser bis zur Sättigung vorzuwässern. Überschüssiges Wasser kann mit einem alten Gummischaber abgezogen werden.
Danach kommt die nach Herstellerangaben angemischte Reinigungslösung auf den Bodenbelag. Am sinnvollsten hat sich die Verwendung einer Gießkanne zu Verteilung herausgestellt. Nach einer Wirkzeit von ca. 3 min. ist mit einem weichen Schrubber mechanisch zu unterstützen oder einer Einscheibenmaschine mit 05er Bürste der Belag abzufahren. Die Schmutzflotte kann dann mit einem Wassersauger aufgenommen werden. Danach ist der noch nasse Belag mit einem alkalischen Reinigungsmittel auf Ammonniakbasis, z.B. Bendurol Forte von Henkel – Ecolab zu reinigen um die Säurereste zu neutralisieren und die Restschmutze aufzunehmen.
Diese Grundreinigung kann im Bedarfsfall wiederholt werden, allerdings ist immer vorzuwässern.
III. Verlegung im Splittbett (ungebundene Verlegung I)
Eine weitere Möglichkeit ist die Verlegung in einem Splittbett. Sollte eine Betonplatte der Untergrund sein, so ist der Bereich Abdichtung und Wasserabfuhr, wie im Abschnitt „Mörtelbett“ zu verfahren. Sollte kein Betonuntergrund vorhanden sein, so ist nach den Regeln des Straßenbaus zu verfahren. Beispielsweise ist die notwendige Tiefe für eine frostfreie Gründung abhängig von dem Bundesland bzw. von den örtlichen Gegebenheiten.
Die Auswahl der Körnungen hängt vom Lastfall (PKW-Einfahrt oder Flachdach-Terrasse) ab. Bei der Materialauswahl ist eine kapillarbrechende Schicht aus Basalt-Splitt absolut notwendig. Kalksplitte halten Feuchte sehr lange fest und sind nicht geeignet. Sollte Wasser in der Unterkonstruktion stehen bleiben können an dem Belag dunkle Feuchtigkeitsflecken entstehen, die sich für eine mikrobiologische Besiedlung nahezu anbieten.
Die Verwendung von Epoxyfugmaterialien ist unsererseits nicht zugelassen, da die gesteinsimmanente notwendige Diffusion nicht garantiert ist. Bei korrektem Aufbau kann natürlich Brechsand in entsprechender Körnung eingefegt werden.
IV. Verlegung im Feinkies (ungebundene Verlegung II)
Die Methode Granit in Feinkies zu verlegen ist ebenfalls möglich. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die eingesetzten Kiese keinen Kalkanteil besitzen und kapillarbrechend sind. Auch auf die entsprechende Schichtdicke achten: Diese muss ebenso absolut kapillarbrechend sein.
V. Ungeeignete Verlegematerialien
Generell ist Bauschutt, Recyclingsplitt, Kalksplitt, tonhaltiger und eisenoxidhaltiger Splitt nicht geeignet. Ebenso ungeeignet sind Verlegematerialien, die organische Bestandteile enthalten. Hier ist die Gefahr der Irreversiblen Fleckenbildung durch Diffusion von „Schmutzpartikeln“ mit dem Wasserdampf und der Feuchtigkeit in den Stein sehr gross.
VI. Besondere Vorsicht bei gelben Graniten (hier: EASY-SOL)
Die sehr attraktiven gelben Granite stammen fast alle aus natürlich angewitterten Schichten der Granitvorkommen. Die Natur sorgt dafür, dass einige Inhaltsstoffe (Eisen) aus den Mineralien herausgewaschen wird. Wenn die freien Eisenteile sich hinter den transparenten Quarz setzen, reflektiert der Stein gelb. Es ist der gleiche Effekt, wie bei einer Glasscheibe, die mit einer gelben Folie beklebt ist. Das Glas ist nicht gelb, aber die optische Wirkung ist gelb.
Der Vorgang der „Vergelbung“ kann durch viele Umstände beschleunigt werden. Es ist fast immer davon auszugehen, dass die Farbe sich intensiviert, allerdings fast nie gleichmässig. Durch Feuchtigkeit, Einbausystem (Mörtel, Splitt) können auch manchmal kreisrunde dunklere Stellen entstehen, die durchaus eine rötliche Farbe aufweisen können.
Diese Farbänderungen sind, sofern sie aus dem Stein kommen kein Mangel, sondern eine Fortsetzung natürlicher Vorgänge.
Unnatürlich starke Einwirkungen von sauren (<pH4) und basischen Lösungen (>pH7) können diese Farbänderungen kettenreaktionartig auslösen und so verstärken, dass innnerhalb kurzer Zeit einzelne Bereiche unnatürliche, hässliche Verfärbungen erhalten. Diese lassen sich schwer umkehren.
Es ist daher umso wichtiger, auf die oben genannten Verlegerichtlinien zu achten, können durch ungenügende Abdichtung, keine ausreichend kapillarbrechende Schicht und den falschen Unterbau mit dem damit einhergehenden ständigen Feuchteeintrag und der Diffusion durch die Platte saure oder basische Lösungen (Hauskalk, Mörtel, Kalksplitt, Humussäure, um einige zu nennen) bewegliche Eisenoxide (Hematlte o.ä.) im Stein an die Oberfläche transportieren und zu dunklen Flecken führen.
Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn die Fläche zusätzlich von oben nicht beregnet wird (Dachvorsprung, Vordach, lange, anhaltenden Trockenperiode). Natürliche bewegliche Eisenoxide wandern nur in eine Richtung.
Bei der Bauabschlußreinigung ist unbedingt darauf zu achten, dass die benutzten Produkte keine Salzsäure oder Phosphorsäure enthalten. Lediglich Produkte auf Amidosulfonsäurebasis sind zugelassen. Entsprechendede Produkte sind über die Firma SELTRA Naturstein GmbH erhältlich.